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Irene Genhart im Gespräch mit Gabriel Baur Entrevista com Gabriel Baur, International Filmfestival |
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"INTIMATE!" - New York Times "ILLUMINATING!" - Los Angeles Times "MESMERIZING!" - Time Out New York "POWERFUL AND PROVOCATIVE!" - Planet Out "A FEAST FOR THE EYES!" - Outfest, Los Angeles |
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"Venus Boyz" weist Ähnlichkeiten auf mit "Paris Is Burning" (1990) von Jennie Livingston. (...) Gabriel Baur gewährt dem Publikum Einblick in eine von den Medien noch nicht breitgetretene Subkultur, ohne es zum Voyeuer werden zu lassen." NZZ, Jürg Zbinden "Faszinierend ist das Spiel des Verwandeln, faszinierend auch Baurs Film, der feinfühlig nach den Gefühlen, den Lebensansichten aber auch den Problemen der Protagonist(inn)en tastet. (...) "Venus Boyz" ist ein starker, mutiger und wichtiger Film, der nebst vielem anderem von der unendlichen Vielfalt des Lebens berichtet. " Irene Genhart, Zürich Express "Auf zahlreichen internationalen Festivals gefeiert, hat "Venus Boyz" die Szene selbst verändert: Er dokumentiert sie nicht nur, er ist ein narzisstischer Spiegel, er ist ein Kultfilm, der seinem Publikum erlaubt, sich selbst ins Drag zu wünschen." Lilian Räber, WoZ "Im Vordergrund steht nicht die Konfliktfläche mit der Norm, sondern ein neues, fliessendes Bewusstsein, in dem sämtliche Zwischenstufen physisch-psychischer Identität möglich sind. Die formale Umsetzung unterstreicht das Verwischen festgesetzter Realitäten zusätzlich: Eine originelle und doch unaufdringliche Kamera hat viel Atmosphärisches zwischen Stadtalltag und Showauftritten eingefangen. Die Postproduktion lässt die Konturen in kadenzierter Slowmotion zu Farbstrukturen und -feldern gerinnen und schafft malerisch-poetische Bildqualität. Verspielt gibt sich auch die Montage, die das Ganze zu einem leichten, luftigen Gewebe fügt. Das schillernde In-Between, in dem sich die Befragten bewegen, ist von unwiderstehlicher Faszination. Die lyrische Form und die respektvolle Nähe zu den Interviewten lässt den oberflächlichen Voyeurismus jedoch aussen vor." Doris Senn, Cinema 47 / Chronos Verlag "Interessant ist vor allem die Vielfalt an Lebensentwürfen, die Baur vorführt: Während die farbige Amerikanerin Mildred Gerestant tagsüber, eher unscheinbar, ihrem Bürojob als Datenbearbeiterin nachgeht, um nachts als männliches Alter Ego Dréd umjubelt zu werden, leben andere Drag Kings ihre Rollenspiell auch auf der Strasse aus, veranstalten Workshops (wie Pionierin Diane Torr) oder experimentieren (wie Del LaGrace Volcano) mit Testosteron. "Venus Boyz" ist eine aufschlussreiche Bestandsaufnahme aus dem Experimentierfeld zwischengeschlechtlicher Identitäten, die auch ein paar grundsätzliche Fragen zu unserem Rollenverhalten aufwirft." Kathrin Halter,Tages Anzeiger "Gabriel Baur bringt ein wunderbares Stück Welttheater auf die Leinwand. (Sie) lotet das Thema Gender und sexuelle Identität in alle Richtungen tiefschürfend aus und hat eloquente und ausdrucksstarke Gesprächspertnerinnen und -partner gefunden, die mit ihren Verwandlungskünsten und bissig-satirischen Bühnenauftritten faszinieren. Was wir hier sehen geht weit über den sensationellen, exotischen Aspekt der Drag-King-Szene hinaus, konfrontiert mit frappanten Überlegungen zu Rollenprägungen und -verhalten und zieht Spuren ins Bewusstsein der Zuschauer." Verena Zimmermann, Aargauer Zeitung "Besonders eindrücklich ist die Drag-King-Pionierin Diane Torr aus New York: Indem sie Männer spielte, merkte sie, dass auch ihr Frau-Sein bisher nur gespielt war. Wie Mann und Frau zu sein haben, steht nicht von Natur aus fest. Gabriel Baur beweist dies in ihrem einfühlsamen, befreiend wirkenden Film." David Werner, Blick "Schön ist Baurs Film, weil er immer wieder das Making Of zeigt, die Momente vor dem Spiegel, in denen Weiblichkeit zu Männlichkeit wird, oder in den Secondhandläden, wo die Requisiten beschafft werden. Weiblich konnotierte Tätigkeiten wie Schminken und Shoppen erhalten ein neues Vorzeichen, da sie als Schritte hin zu einer fröhlichen Mannwerdung gefeiert werden. Dabei wird die Männlichkeit, die die Drag Kings verkörpern, begehrt und verlacht zugleich. (...) Zu denken geben sollte es aber, wenn der Fotograf Del LaGrace Volcano sagt, dass er viel ernster genommen werde, seit man ihn für einen Mann hält." Cristina Nord, Tageszeitung / Berlin "Formal spielfrisch und inhaltlich auch vielschichtig werden die "Venus Boyz" von Gabriel Baur in Szene gesetzt." Lothar Lambert, Berliner Tip "Die Schweizerin Gabriel Baur hat mit "Venus Boyz" den seit langem interessantesten Beitrag zu "Gender Studies" geliefert. (...) Ist man am Anfang noch darum bemüht, mit dem prüfenden Blick die Körper zu "lesen", verlieren die Kings im Verlaufe des Films tatsächlich ihr Geschlecht und werden zu Menschen, die ihre faszinierende Schönheit jenseits von männlich und weiblich entwickeln können. Und gleichzeitig wird einem bewusst, wie inszeniert das Mann- und Frausein ist. Weil beides natürlich und zugleich inszeniert wirkt, müssen wir uns die Frage gestatten, ob wir alle im Alltag nicht einfach verdammt gute SchauspielerInnen sind, die ihre Rolle sehr "natürlich" spielen. Baur hat solche Momente vorzüglich mit der Kamera eingefangen." Jens Haas, ak Magazin "Für einmal teilten am Festival von Locarno Publikum und (Neben-)Jury die Begeisterung für ein Film: Den Dokumentarfilm "Venus Boyz" der Zürcherin Gabriel Baur über "Drag Kings" wurde nicht nur nur von der Jury der Sektion "Semaine de la critique" ausgezeichnet, sondern auch vom Publikum sehr geschätzt. "Venus Boyz" habe sie überzeugt durch das Interesse an einem verkannten Thema und durch das grosse Einfühlungsvermögen gegenüber den dargestellten Personen, ausserdem sei der Film formal und ästhetisch sehr gelungen, begründete die Jury am vergangenen Sonntag ihren Entscheid. (....) "Venus Boyz" ist kein Dokumentarfilm im herkömmlichen Sinn, der einzelne Biografien von A nach B erzählt, sondern vielmehr eine collagenartige Reise, die eintaucht in eine Welt von Menschen, die Grenzen überschreiten und Träume leben." Geri Krebs, Zuger Presse "Die Venus Boyz haben ihre Seele geöffnet, schildern ihre Träume, Wünsche, Befindlichkeiten. Die Filmerin und ihre Protagonisten werfen Fragen des Selbstverständnisses, der Geschlechteridentität, der Wurzeln, der inneren und äusseren Freiheit auf. Auch wenn manche Bilder schrill scheinen, ist Baur doch ein stiller, sensibler Film gelungen." Rolf Breiner, Bündner Zeitung/Südostschweiz " Venus Boyz schafft hinreissend Aufmerksamkeit und Verständnis für die Drag Kings, Frauen, die sich analog zu den männlichen Drag Queens als Männer auf Zeit inszenieren und dabei ganz praktisch die Geschlechterrollen hinterfragen." Michael Sennhauser, Basellandschaftliche zeitung "Malgrado il tema impegnativo "Venus Boyz" è un film che sa risultare anche molto piacevole. Da un lato perché le "Drag Kings" sono spesso impegnate nell'ambito dello spettacolo (in particulare del cabaret) e non mancano certo di humor, soprattutto quando parlano die luoghi comuni dell'identità di gnere maschile più convenzionale o quando mettono in discussione alcuni mitit della sessualità degli uomini. Dall'altro perché anche dal punto di vista strettamente tecnico il film ha delle elevate qualità cinematografiche, distinguendosi in particolare per una particolare cura estetica a livello d'immagini e per un ottimo montaggio che asseconda perfettamente la struttura a mosaico, e non lineare, della narrazione. Così il tutto appare estremamente equilibrato e l'ora e tre quarti di film scorre via senza intoppo alcuno. Pare insomma di capire que la cieasta ed etnologa Baur ha espresso in "Venus Boyz" tutto il suo talento, passato al vaglio di una formazione che l'ha ulteriormente arricchito. Una bella conferma per il nostro cinema." Gianfranco Helbling, Corriere del Ticino "Dans "Venus Boyz", vous partirez à la découverte des drag kings de New York (le drag king, pendant de la drag queen, est une femme que se travesti en homme). Et c'est un plongeon en eau trouble...mais une eau trouble rafraÎchissante, joyeuse comme l'eau vive, tonique comme une source de printemps. Préparez- vous au vertige car dans ce film plus aucun de vos repères ne fonctionnera. Au travers d'un spectacle de cabaret haut en couleurs, vous découvrirez des femmes, des hommes, des êtres indéfinis tous passionnants, drôles e touchants... Tous se jouant des codes et des apparences sexuelles. "Je préfère être un homme amusant qu'une femme agressive". Voilà le genre de petite phrase percutante que nous assènent ces femmes de choc, ces femmes qui jouent du machisme comme on jouerait du banjo! Humour, vigueur et plaisir...Mais que l'on s'y trompe pas, derrière la dérision, le rire et le travestissement, il y a un acte politique. Plus encore que leurs consoeurs drag queens, les drag kings mènent un combat social: celui de la place de la femme, du rapport à la masculinité, du rapport au pouvoir...Je suis un homme (quoique PD) e le miroir qu'elles me renvoient me trouble...Jamais je n'ai été autant confronté au doute que durant la vision de ce film. (....) Ce beau jeune homme androgyne à la barbe naissante se révèle être en d'autre moment une butch. Ce caïd de banlieue, bagouses et dents en or, redevient, une fois le show terminé, une belle femme bien galbée. Ce garçon très efféminé, presque travelo, est en réalité une "vraie" fille que tente vainement d'être un garçon de chez garçon. Et je me surprends à rêver de partager le lit de ce bel être aus sexe indéfini que ne sait pas lui-même de quel côte du miroir il se trouve. Quand on de ce drag kins nous dit très sérieusement qu'elle rêve de devenir un drag queen, il faut prendre le temps de méditer !! C'est la force de ce film (...): il est profond e troublant. C'est un appel à la tolérance, au respect de toutes les différences." Didier Seynave, TELS QUELS Magazine, Belgium "Wenn davon die Rede ist, dass die Drag Kings eine Welt eröffnen und somit handelndes und agierendes Sprechen, dann formuliert das eine Sprache, die sich verschiedenen Optionen öffnet und Subjektivität in einen Kontext stellt, worin sich verschiedene Möglichkeiten entfalten können. Im Medium der Performance, und das zeigt der Film vor allem, geht es um eine Evokation des Transvestitischen als Wahrnehmung der Zuschreibung und ihrer Überschreitungen. Die Dekonstruktion des Bildes ist gleichzeitig Konstruktion der Unterschiede und Innovation für ein Dazwischen, das sich dem Bekannten gegenüberstellt. Für dieses Dazwischen gibt der Film keine Bilder vor, aber Unschärfen und Farben, die sich in Licht auflösen, die Ebene des Fiktiven mediatisierend. Die VenusBoyz repräsentieren ein Dazwischen in ihren Handlungen als Geste. Der Film räumt ihnen dafür Platz ein, indem er möglichst viele von ihnen zeigt, und ihnen somit eine sie unterstützende Umgebung schafft, was auch eine Geste ist, eine solidarische Geste. Die Länge des Films rechtfertigt sich aus dieser Intention." Prof.Dr.Marion Strunk, aus: I like to play men. Venus Boyz von Gabriel Baur. In: Marion Strunk (Hg.), Gender Game. Medien Körper Blicke. Männlichkeiten. Go Drag!, Tübingen 2002 (...) Die Differenz zwischen Systemzwang und singulärer, nicht kausal erklärbarer Performativität offen zu halten, das ist das Privileg der experimentellen dokumentarischen Filmform, die, statt einordnend auf den Begriff zu bringen, Widersprüchliches und Ambivalentes, Thesenhaftes und vielfältig Vernetztes zu sehen und zu denken gibt. Was zur Wahrnehmung dieser Differenz im Film beiträgt, sind Momente wiederkehrender Melancholie. So in den Musikstimmungen, die die wiederholten Fahrten über Brücken begleiten, die zwischen Personen und Konzepten im Fillm seltsame verlorene Bewegungen setzen. Dem entsprechen ernste Äusserungen der Porträtierten über Schwierigkeiten und Traurigkeiten in ihrem jeweiligen Biografien, die ihren Raum im Film eröffnen. Diese ungewöhnliche Offenheit ermöglicht erst das Nachhallen der Berichte über Diskriminierung, institutionelle wie persönliche Gewalt als Aussagen, die nicht aufgefangen, sondern stehen gelassen werden und wirken können, genauso wie - auf der anderen Seite der Gefühlsskala - die ansteckende, überspringende Energie der Clubnächte und Performances. Die irreduzible Einzelheit, das Unwiederholbare jeder Performance als Spur aufzuzeichnen, ist die mediale Chance des Films. Sein Potenzial, durch die Wahrnehmung dieser zerbrechlichen Zeitform zu euphorisieren oder zum Verlustgefühl der präsentischen Identität beizutragen, treibt so oder so in eine konstitutive Leere des Subjekts. Sie entspricht der produktiven Verunsicherung über die Illusion geschlechtlicher Identität und Mächtigkeit, die "Venus Boyz" in der Bewegung einer Reise inszeniert. Dass hieraus eben keine Machtlosigkeit, sondern Handlungsfähigkeit, Lust und Freiheit entstehen, auch dies vertritt der Film." Claudia Reiche, Cinema 47 / Chronos Verlag "Ein Leben zwischen den Geschlechtern: Der Film "Venus Boyz" zeigt es, die Soziologieprofessorin Andrea Maihofer erforscht es". Florence Vuichard, Interview mit Andrea Maihofer, Der kleine Bund,23.2.02 "Die in "Venus Boyz" gezeigten Frauen leben beides: ihre männlichen und ihre weiblichen Seiten. Dadurch entsteht eine Mischung, eine Vielfalt in den Personen selbst. Die meisten dieser Frauen wollen nicht Männer werden, sondern wollen andere Formen von Weiblichkeit leben. (....) Es geht nicht nur darum, die Opposition, dieses Entweder-oder, aufzubrechen und eine Vielfalt herzustellen, sondern darum, überhaupt das Verhältnis zur Geschlechtlichkeit zu verändern. Es muss deutlich werden, dass Geschlecht, so wie es heute gelebt wird, etwas Soziales und nicht von Natur aus gegebenes ist. Es ist wichtig zu realisieren, das wir in der heutigen Gesellschaft gezwungen sind, zu vereindeutigen: Wir sind gezwungen, das Geschlecht unseres Körpers zu werden. All das wird durch Menschen, wie "Venus Boyz" sie zeigt, in Frage gestellt: Wir müssen gar nicht das Geschlecht unseres Körpers werden, wir können einen männlichen Körper haben und eine Frau sein. (...) "Venus Boyz" zeigt, dass die Menschen, die sich für ein Leben zwischen den Geschlechtern entschieden, einen Ortswechsel in Kauf nehmen und in Städte ziehen, in denen es solche Subkulturen gibt. Ein Leben zwischen den beiden vorgeschriebenen Geschlechtern ist aber nicht nur ein ständiges Leiden oder ein permanentes Anstossen an vorgegebene Grenzen, sondern wird von den Protagonistinnen im Film auch als Befreiung angesehen. Sie leiden darunter, sich vereindeutigen zu müssen. Ihr Leben ist ein Balanceakt zwischen dem Anstossen oder Anecken und dem Schaffen neuer Freiräume." Soziologieprofessorin Andrea Maihofer im Gespräch mit Florence Vuichard, Der kleine Bund, 23.2.02 |